Herzlich willkommen auf der Fanseite der SSG Blista Marburg e.V., dem selbstverwalteten Marburger Sportverein, der Sehgeschädigten und Blinden ein aktives Forum für die Ausübung verschiedener Sportarten bietet. Auf dieser Seite möchte ich allen Freunden, Fans und Interessenten ein paar Informationen und Eckdaten zur Sehgeschädigtensportgemeinschaft Blindenstudienanstalt Marburg geben. Denn der Verein verdient eine Menge Aufmerksamkeit, Respekt und Unterstützung! Kein anderer großer Verein der Region setzt sich so stark für sehbehinderte Menschen und deren Teilhabe an der Gesellschaft, vor allem im Bereich Sport, ein. Das hat doch mindestens eine Fanseite sowie die Unterstützung aller Leser derselben verdient!
Egal ob mit oder ohne Seheinschränkung, der Verein nimmt Mitglieder inklusiv auf und bietet allen ein optimales Angebot an verschiedenen Sportarten, welche natürlich auf ein besonders gutes Zusammenspiel ausgelegt sind. Dass dies wunderbar funktioniert, zeigen zahlreiche Siege der Mannschaften und Einzelsportler bei mehr als 200 Paralympics und ähnlichen Veranstaltungen. Das Angebot umfasst dabei die Sportarten Blindenfußball, Goalball, Judo und Torball. Trainings, Wettkämpfe und Treffen finden regelmäßig statt, sodass eine Verbesserung jedes Einzelnen sowie die Festigung des Teamgefühls aktiv möglich werden. Der Slogan „Wir versteh’n uns blind!“ zeigt dabei, dass der Verein das Thema Sehbehinderung locker angeht und hier jeder wie der Mensch behandelt wird, der er ist.
Im Jahr 1970 bereits ist die SSG Blista Marburg von Schülern der Carl-Strehl-Schule gegründet worden. Heute zählt der eingetragene und sich selbst verwaltende Verein 120 Mitglieder. Er gilt als Landesstützpunkt für Judo und Blindenfußball in Hessen. Außerdem konnte sich der Verein als Institution für die Sportart Goalball in der Region etablieren. Neben den bisher genannten Sportarten und Betätigungsfeldern gibt es vom Verein auch noch Angebote aus den Bereichen Leichtathletik, Reha-Sport, Schwimmen, Showdown und Torball. Seit der Gründung im Jahr 1970 haben es die Sportler aus Marburg und Umgebung geschafft, bei mehr als 200 Paralympics, Europa- und Weltmeisterschaften rund 140 Medaillen zu erkämpfen. Eine starke Leistung, die es zu ehren gilt!
„Die Deutsche Blindenstudienanstalt (blista) in Marburg ist eine auf die speziellen Bedürfnisse von blinden und sehbehinderten Menschen ausgerichtete Bildungseinrichtung, die verschiedene Schul- und Berufsabschlüsse anbietet“, kann man dem Wikipedia-Artikel zum Begriff entnehmen. Die Blista ist aber noch so viel mehr. Sie setzt sich für eine qualitativ hochwertige und dabei vielfältige Förderung von Menschen ein, die aufgrund ihrer Sehbehinderung auf dem herkömmlichen Weg Schwierigkeiten haben. Dabei wird auf die individuellen Potenziale und Interessengebiete der einzelnen Schüler und Auszubildenden eingegangen. Der Leitspruch der Anstalt lautet dabei „Lass Dich nicht behindern!“
Aber auch hier ist neben den aktuellen Angeboten und Erfolgen die Geschichte zu beachten. Nach dem zweiten Weltkrieg ging das Angebot in Marburg aus der Tatsache hervor, dass es viele Kriegserblindete gab. Die Hilfe und Unterstützung für diese Personen hat in den 1950ern sowie in den Folgejahrzehnten einige Entwicklungen hervorgebracht. So gab es bereits 1954 in Marburg die erste Hörbücherei. Auch die akustische Ampel, die heute weltweit Sehbehinderten das Überschreiten von Straßen erleichtert, trat ihren Siegeszug von hier aus an. Weitere Meilensteine der Blista können auf der offiziellen Webseite nachgelesen werden. Auf jeden Fall eine interessante Sache!
Blindenfußball ist im Vergleich zum konventionellen Fußball eine relativ junge Sportart. In Marburg wird sie vom SSG Blista Marburg e.V. seit dem Jahr 2006 angeboten. Realisiert wird das Angebot von Blindenfußball dabei in einer guten Zusammenarbeit mit den SF Blau-Gelb Marburg. Seitdem Blindenfußball hier angeboten wird konnten die Marburger viermal die Blindenfußball-Bundesliga für sich entscheiden. Außerdem konnte sich der Standort erneut zu einem Leistungszentrum für das Land Hessen hervortun.
Interessant sind vielleicht ein paar Details zu den Eigenheiten der Sportart:
Goalball ist eine seit 1976 paralympische Sportart und wird mit einem 1,25 kg schweren Klingelball (Hartgummiball mit Glöckchen im Inneren) gespielt. Das Spielfeld misst dabei 18 x 9 Meter und die Tore erstrecken sich bei einer Höhe von 1,3 Meter über die gesamte Breite des Felds. Es spielen zwei Mannschaften à maximal sechs Spieler gegeneinander (in Marburg sind es meist drei pro Mannschaft). Die Dauer eines Spiels beträgt zweimal 12 Minuten, also insgesamt 24 Minuten. Der Ball wird anders als beim Handball beim Goalball flach über den Boden geworfen. Ein Spiel gilt schon vor Ende automatisch für jene Mannschaft als gewonnen, wenn diese mit zehn Toren führt. Im Jahr 2016 nahm in Rio ein Goalball-Spieler aus der SSG teil.
Auf den ersten Blick kann es etwas verwirrend sein, denn Torball ist im Grunde das deutsche Wort für Goalball – jedoch versteckt sich hinter diesem Wort eine andere Sportart. Das Spielfeld etwa misst nämlich 16 x 7 Meter. Gleich mit Goalball ist die Tatsache, dass die 1,3 Meter hohen Tore die gesamte Breite des Spielfelds einnehmen. Zur Orientierung werden auf dem Spielfeld platzierte Matten genutzt. Außerdem sind quer über das Spielfeld Leinen gespannt, unter denen der Ball gespielt werden muss. Um Berührungen der Leinen durch den Ball oder Spieler akustisch anzuzeigen, sind daran Glöckchen befestigt.
Ich hoffe, diese Fanseite zum Verein der SSG Blista Marburg, die ein beachtlicher Standort für den Sport von Sehbehinderten und Blinden ist, hat bei allen Lesern ein reges Interesse wecken können. Natürlich können auch alle Sehenden, die diese Seite ohne Vorlesehilfe lesen konnten, Mitglieder und Unterstützer werden. Für das Ausüben der aufgezeigten und aller anderen Sportarten gibt es natürlich die passenden lichtundurchlässigen Brillen, mit denen jeder ein Teil der Mannschaften und Sportkurse werden kann. Viel Spaß beim Ausprobieren und beim Sport treiben in Marburg!